Therapie
An erster Stelle stehen zunächst allgemeine Maßnahmen, die den venösen Rückstrom aus dem Bein fördern. Hierzu gehören vor allem:
- ausreichende Bewegung
- Gewichtsabnahme
- Kompressionstherapie z. B. durch Tragen von Kompressionsstrümpfen
- häufiges Hochlagern der Beine
- Vermeiden von dauerndem Sitzen und Stehen
- kalt-warme Wechselbäder
Sollten diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen oder im Einzelfall nicht durchführbar sein stehen verschiedene operative/interventionelle Methoden zur Verfügung:
- klassisches Venenstripping mit ggf. Crossektomie
- endovenöse Lasertherapie
- endovenöse Radiofrequenz-Therapie
- Sklerosierungstherapie (Verödung)
- Miniphlebektomie
Venenstripping
Stripping ist die klassische Methode zur operativen Therapie von Krampfadern (Varizen).
Hierbei wird eine flexible Spezialsonde in die krankhaft erweiterte Vene eingeführt, bis zu deren Ende vorgeschoben und dort wieder ausgeleitet. Die Varize wird dann oben und unten durchtrennt, sowie auf der Sonde fixiert, die dann beim Herausziehen (Stripping) die varikös veränderte Vene unter der Haut mitnimmt.
Die Stripping-Operation ist in Vollnarkose, Teilnarkose oder auch in Lokalanaesthesie (örtlicher Betäubung) durchführbar, sie kann ambulant oder stationär erfolgen. Ausschlaggebend hierfür ist der Schweregrad des Befundes und die Begleiterkrankungen des Patienten.
Nach dem Eingriff ist für 3-6 Wochen eine Kompression mit elastischen Binden oder Kompressionsstrumpf zu empfehlen sowie zur Vermeidung von Thrombosen und Embolien eine mehrtägige gerinnungshemmende Behandlung mit Heparin.
Sklerosierungstherapie (Verödungsbehandlung)
Bei der Verödung (Sklerosierung) wird ein Verödungsmittel mit einer feinen Nadel direkt in die Krampfader gespritzt. Durch den Kontakt des Mittels mit der Wand der Krampfader kommt es zu einer Oberflächenveränderung und damit zu einer Entzündungsreaktion, die letztendlich zum Verschluss des Gefäßes führt. Durch anschließende Abbauprozesse verschwindet die Krampfader im Idealfall völlig.
Die heute zur Verfügung stehenden Verödungsmittel sind alle seit Jahren erprobt. Die Verödung wird meistens in mehreren Sitzungen durchgeführt. Regelmäßige Nachkontrollen sind zu empfehlen, da das „Krampfaderleiden“ eine chronische Erkrankung darstellt, so dass auch die beste Operations- oder Verödungstechnik nicht mit letzter Sicherheit vor dem erneuten Auftreten von Krampfadern bzw. Besenreisern schützen kann.
In der Zeit direkt nach der Behandlung muss ein Kompressionsverband oder ein Kompressionsstrumpf getragen werden. Für wie lange dies erfolgen muss, hängt von der individuellen Ausprägung der behandelten Krampfadern ab und wird vom Therapeuten festgelegt.
Grundsätzlich gilt vor einer Verödungsbehandlung genauso wie vor einer Venenoperation oder endoluminalen Therapie, dass eine ausführliche phlebologische Diagnostik erfolgen sollte, um für Sie individuell das passende Verfahren zu finden.
Miniphlebektomie
Die Miniphlebektomie ist ein operatives Verfahren, dass meistens in Kombination mit dem klassischen Venenstripping oder den neueren endoluminalen Verfahren zum Entfernen von Seitenast-Varizen eingesetzt wird.
Allerdings stellt es auch bei der ausschließlichen Behandlung von Seitenastvarizen eine nebenwirkungsarme Alternative zur Sklerosierungstherapie dar, da der Eingriff ausschließlich in örtlicher Betäubung durchgeführt wird und in der Regel auch kosmetisch ein sehr ansprechendes Ergebnis liefert.
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