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Schlaf-Apnoe-Screening

In Deutschland sind 1-2 % der Frauen und 2-4 % der Männer im mittleren Lebensalter vom OSAS (obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom) betroffen, also etwa 800.000 Menschen. 

Nur bei einem Bruchteil dieser Menschen ist die Erkrankung bekannt und kann behandelt werden, um schwere Folgeerkrankungen zu verhindern. 

Was versteht man unter einem Schlaf-Apnoe-Syndrom?

Das Schlafapnoe-Syndrom (SAS) ist eine Erkrankung, die zu Atemstillständen (Apnoen) während des Schlafs führt und in erster Linie durch eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit sowie einer Reihe weiterer Symptome und Folgeerkrankungen gekennzeichnet ist (s. u.). 

Meistens wird durch ausgeprägtes Schnarchen ein Kollaps der Rachenmuskulatur beim Einatmen verursacht, der dazu führt, dass trotz maximaler Anstrengung der Brust- und Bauchmuskulatur keine Luft mehr in die Lunge gelangt. Dadurch sinkt die Sauerstoffsättigung im Blut. Ab einem kritischen Wert werden Alarmmechanismen im Körper aktiviert, damit der Mensch nicht erstickt. Puls und Blutdruck steigen an, Adrenalin wird ausgeschüttet und der Mensch aus seiner Tiefschlafphase „aufgeweckt“ (sog. „Arousel“ oder Weckreaktion). Sobald der Patient nahezu wach ist, kann sich die Rachenmuskulatur wieder öffnen, das Atmen ist wieder möglich. Beim erneuten Einschlafen und Schnarchen beginnt der Teufelskreis von vorne. 

Die „Arousels“ werden vom Patienten selbst häufig gar nicht bemerkt, da er sofort wieder einschläft. Die häufigen Weckreaktionen haben einen nicht erholsamen Schlaf und erhöhte Stresshormone zur Folge, die vielfältige Folgeerkrankungen und Beschwerden verursachen können (s. u.).

Langfristig führt ein unbehandeltes Schlaf-Apnoe-Syndrom auch zu einer Verkürzung der Lebenserwartung. 

Welche Ursachen können zu einem Schlaf-Apnoe-Syndrom führen?

  • Polypen, vergrößerte Rachenmandeln oder Nasenscheidewandverkrümmung
  • Adipositas (Übergewicht)
  • starkes Schnarchen
  • Alkoholkonsum, Schlafmittel, Nikotin 
  • angeborene Fehlbildungen und Fehlstellungen des Unterkiefers oder der Zunge

Welche Beschwerden macht ein Schlaf-Apnoe-Syndrom?

  • Durchschlafstörungen
  • Tagesmüdigkeit, Einschlafneigung am Tag, Sekundenschlafattacken, Kopfschmerzen
  • Mundtrockenheit beim Erwachen
  • nächtliches Schwitzen und Wasserlassen
  • Konzentrationsstörungen bis hin zu Gedächtnisstörungen
  • depressive Verstimmung, Impotenz

Warum ist das Schlaf-Apnoe-Syndrom so gefährlich?

Die Tagesmüdigkeit ist eine der häufigsten Ursachen für den „Sekundenschlaf“ am Steuer, so dass ein nicht behandeltes Schlaf-Apnoe-Syndrom zu gefährlichen Verkehrsunfällen führen kann.

Die fehlende Erholung im Schlaf kann zu Depressionen, fehlender körperlicher und geistiger Belastbarkeit und Potenzproblemen führen.

Puls und Blutdruck steigen unbemerkt an, Herzrhythmusstörungen können die Folge sein. 

Bei bereits krankem Herz oder Lunge können Herzinfarkt, Schlaganfall und plötzlicher Herztod folgen. Eine „Herzschwäche“ kann sich deutlich verschlechtern.

Erhöhte Stresshormone sorgen für eine verminderte Wirkung von Insulin, der Blutzucker steigt.

Wie kann man ein Schlaf-Apnoe-Syndrom feststellen?

Mit der sog. Polygraphie können nächtliche Schnarchphasen, Atempausen und  Weckreaktionen (Arousels) zuhause im eigenen Bett unter den üblichen Schlafbedingungen aufgezeichnet werden. Bei dieser Untersuchung bekommt der Patient ein entsprechendes Gerät mit nach Hause, dass er nach ausführlicher Einweisung vor dem Schlafengehen zuhause selber anlegt. 

Das Polygraphie-Gerät zeichnet dann über Nacht folgende Körperfunktionen auf:

  • Puls
  • Sauerstoffgehalt des Blutes
  • Atemfluss
  • Schnarchgeräusche
  • Atembewegungen und Körperlage

Am nächsten Tag werden die Daten ausgewertet. Das Schlafen mit dem Polygraphie-Gerät funktioniert in der Regel problemlos.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, erfolgt eine Überweisung in ein Schlaflabor, in dem der Patient meist in hotelähnlichen Einzelzimmern 2-3 Nächte zur weiteren Untersuchung verbringen sollte. 

Wie wird ein Schlaf-Apnoe-Syndrom behandelt?

Die Behandlung des Schlaf-Apnoe-Syndroms ist je nach Ausprägung und Ursache sehr unterschiedlich. Ein entsprechend geschulter Schlafmediziner wird die individuell  optimale Therapie besprechen und alle weiteren Schritte in die Wege leiten.  

Wer sollte sich untersuchen lassen?

  • Patienten mit chronischen Herzerkrankungen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Potenzstörungen und depressiven Erkrankungen
  • starke Schnarcher und übergewichtige Patienten
  • Patienten, bei denen nächtliche Atemaussetzer bemerkt wurden
  • Patienten mit Tagesmüdigkeit, Leistungsknick und Abgeschlagenheit
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