Ruhe-EKG, Belastungs-EKG
Über 40 Prozent aller nachweisbaren Myokardinfarkte bleiben offenbar klinisch unerkannt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Rotterdamer Forschergruppe nach einer aktuellen vergleichenden Analyse von EKG-Aufzeichnungen, die im Abstand von mehreren Jahren erstellt wurden.
Angesichts dieser Ergebnisse regen die Kollegen an, bei Personen über 55 Jahren – vor allem bei solchen mit bestehenden Risikofaktoren – auch periodische Ruhe-EKG-Kontrollen als Bestandteil in Präventionsprogramme aufzunehmen. So könnten Menschen, die aufgrund einer unerkannten Herzschädigung ein erhöhtes Risiko haben, identifiziert und präventiv behandelt werden.
Das Ruhe-EKG ist nicht Bestandteil der Vorsorgeleistungen der gesetzlichen Krankenkassen.
Ein Belastungs-EKG wird zur Erkennung von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels eingesetzt, die noch keine Narben hinterlassen haben bzw. keine oder unspezifische Beschwerden verursachen. Gleichzeitig gibt es Aufschluss über die Belastbarkeit im Vergleich zur altersentsprechenden Norm. Es können abnorme Veränderungen des Blutdrucks und damit Frühzeichen einer Hochdruckkrankheit festgestellt werden.
Bei Herz-Kreislauferkrankungen treten gelegentlich belastungsinduzierte Rhythmusstörungen auf. Im Falle von noch nicht manifesten Herz- oder Lungenerkrankungen kann belastungsabhängige Luftnot auffällig werden. Auch die individuelle Belastbarkeit kann ermittelt werden und eine Risiko- und Prognoseabschätzung erfolgen.
Wir empfehlen es daher insbesondere den Patienten, die erhöhte kardiovaskuläre Risikofaktoren haben oder die nach langer Zeit wieder anfangen wollen, Sport zu treiben und über 40 Jahre alt sind.
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